: Altes von den REPs
Vorturner sind die REPs bei der Deutschlanddiskussion nicht, aber mitschwimmen wollen sie gerne. Franz Degen und Rudolf Kendzia haben jetzt für ihre Fraktion zehn Thesen zur „Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands“ formuliert. Es ist ein krudes Gemisch von Geschichtsklitterung und Wiedervereinigungsgequatsche. Thesen 1 bis 3: An der deutschen Teilung waren nur die „Sieger“ schuld, und deren „Früchte der Umerziehung“ spüren wir noch heute. Anstatt zu einer gemeinsamen „Deutschen Nation“ (in den Grenzen von 1937) zu werden, deformierte das westliche Deutschland zu einer „multikulturellen Gesellschaft“, Ostdeutschland wurde aufgegeben. Das wollen die REPs ändern, friedlich natürlich und auf demokratischem Wege. Thesen 4 bis 8: Die Volkskammer und der Bundestag sollen gleichzeitig in einer international kontrollierten, geheimen Wahl die „Beendigung der staatlichen Teilung“ und die „zukünftige politische Ordnung“ beschließen. (!) Anschließend treten beide Parlamente als „provisorischer Deutscher Reichstag“ zusammen, bereiten die „staatliche Einheit“ und den Friedensvertrag vor. Schwung in diesen Prozeß wollen die REPs bringen. Thesen 9 und 10: Auf einer Deutschlandkonferenz aller Patrioten am 45. Jahrestag der „Kapitulation“, am 8. Mai 1990, sollen ein Wiedervereinigungszeitplan erarbeitet und träge Politiker in Trab gebracht werden.
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