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Es wird Zeit, daß was geschieht!-betr.:"Wir werden uns der Sache annehmen, aber...", taz vom 11.10.89

Betr.: „Wir werden uns der Sache annehmen, aber...“, taz vom 11.10.89

Wo hinsichtlich des Strafvollzuges schnelle und durchgreifende Reformen im Sinne des Strafvollzugsgesetzes angesagt gewesen wären, hören wir Gefangene nun seit sechs Monaten die halbherzigen Beteuerungen der Frau Limbach. Statt wirkliche Veränderungen in Angriff zu nehmen, verplempert sie ihre Energien damit, ihren mangelnden Willen beziehungsweise ihre mangelnde Durchsetzungsfähigkeit mit immer neuen Ausreden zu entschuldigen. Mit viel Erstaunen kriegen wir Gefangenen nun mit, daß die Belange des reaktionären VdJB in den Überlegungen der Senatorin eine größere Rolle zu spielen scheinen, als die gerechtfertigten Ansprüche der inhaftierten Männer und Frauen, die sie gewählt haben. Daß dieses SPD-typische Verhalten beinahe widerspruchslos von der AL mitgetragen wird, macht die Sache auch nicht besser.

Wir fordern endlich deutliche Zeichen im Sinne der SPD-AL -Koalitionsvereinbarungen im Bereich Strafvollzug: eine deutliche Humanisierung, die beispielsweise mit einer Versetzung des Teilanstaltsleiters Müller eingeleitet werden könnte, neue Verwaltungsvorschriften, die eine großzügigere Urlaubsregelung vorsehen, Auflösung der Sicherheitsabteilungen, besseres Essen, angemessene Löhne für unsere Arbeit, externe Therapien für Junkies, Entlassung der Aids-Infizierten, Aufhebung des geschlossenen Vollzugs für Frauen und Jugendliche. Es wird Zeit, daß was geschieht!

Arbeitskreis kritischer

Gefangener und Angehöriger

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