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Widerliche Propaganda-betr.: "Den Genozid zum Gärtner gemacht", taz vom 26.9.89

betr.: „Den Genozid zum Gärtner gemacht“, taz vom 26.9.89

Mit Entsetzen haben wir den genannten Artikel zur Kenntnis genommen. Dem Autor David Singer wird auf fast einer halben Seite die Gelegenheit eingeräumt, in übelster Weise die Intifada anzugreifen und zugleich einen Film in der ARD, der den Versuch unternimmt, die Situation im besetzten Palästina aus der Sicht der dort lebenden Kinder darzustellen, als Hetzfilm zu bezeichnen. Seine Gesinnung offenbart der Autor, indem er Troellers Hinweis, es könne Frieden herrschen, wenn sich die Israelis mit den ihnen international zugestandenen Grenzen zufrieden geben würden, mit dem Kommentar versieht: „Die SA habe besser gebrüllt.“ (...)

Wir fragen uns, warum sich die taz dazu hergibt, eine derart widerliche Propaganda abzudrucken. Schon in anderen Fällen hat sich die angeblich linke taz dazu bereit gefunden, im Falle Giftgaseinsatz in Angola und Libyen als Terrorzentrale (übernommen vom Stern 26/89) Erfindungen der Terrororganisation Unita und des Mossad unüberprüft zu verbreiten. (...)

Im Falle Palästina fordern wir die taz auf, endlich aus der Sicht der betroffenen Palästinenser zu berichten und ein Spendenkonto für palästinensische Familien einzurichten, die durch Sprengung von Häusern, durch Deportation oder Tod von Familienmitglieder etc. in Not geraten sind.

Eckhard Fascher, Die Grünen Internationalismus AG, Göttingen

Anm. d. Red.: Die taz hat nicht nur David Singer zu Wort kommen lassen, sondern am 29.9. Uwe Grieger mit „Vom hohen Roß herunter“, am 4.10. Gordian Troeller mit „Die israelischen Mythen“ und auf der LeserInnenbriefseite am 2., 3., 4. und 6.10. LeserInnen mit sehr verschiedenen Ansichten.

Wer den Troeller-Film am 18.9.89 im Fernsehen nicht sehen konnte und sich ein eigenes Bild machen möchte, hat jetzt dazu über den CON-Filmverleih die Möglichkeit: Als autorisierter Verleih betreuen wir die Produktionen von Gordian Troeller und können daher alle seine Filme, so auch den letzten Die Nachkommen Abrahams zur Verfügung stellen beziehungsweise anbieten (dies gilt auch für Filmtexte). Wer Interesse hat, wende sich bitte an: CON Film, Benquestraße 29, Postfach 106545, 2800 Bremen, Tel. 0421-342 414, Telex: 246 971 con d

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