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Amnesty prangert weltweit politische Verbrechen an Kindern an

Bonn (ap) - In vielen Staaten werden jeden Tag die fundamentalen Menschenrechte von Kindern und Jugendlichen verletzt, wie amnesty international (ai) am Wochenende erklärte. Minderjährige würden zu Tausenden inhaftiert, gefoltert, von Staats wegen umgebracht oder verschleppt, weil sie einer verfolgten Gruppierung angehörten, weil Druck auf ihre politisch mißliebigen Eltern ausgeübt werden solle oder weil Krieg und Aufstand herrschten. Viele Kinder würden auch indirekt Opfer staatlicher Gewalt, indem sie etwa die Verhaftung oder Mißhandlung der Eltern miterleben müßten.

Die Menschenrechtsorganisation amnesty international startet am Montag weltweit eine „Woche des politischen Gefangenen“, in deren Mittelpunkt Kinder als Opfer stehen, und erklärte aus diesem Anlaß, besonders drastische Beispiele für staatliche Gewalt gegen Minderjährige lägen aus Südafrika, Guatemala und Irak vor. So mußten in Südafrika seit Verhängung des Ausnahmezustandes vor drei Jahren rund 9.800 Minderjährige Tage, Wochen und manchmal sogar Monate in Polizeigewahrsam verbringen. Diese Kinder seien in vielen Fällen mit Schlägen oder Elektroschocks gefoltert worden.

In Guatemala wie in etlichen anderen Ländern seien es häufig die Kinder, die für die politischen Aktivitäten der Eltern büßen müßten, versicherte ai. Armee-, Polizei- oder paramilitärische Kräfte inhaftierten oder verschleppten die Kinder aktiver Gewerkschafter, Bauernführer oder Menschenrechtler, um diese zum Schweigen zu bringen. In Irak habe die Verfolgung von Minderjährigen nahezu System, heißt es weiter. Viele hundert Kinder gälten dort als „verschwunden“, würden in geheime Haftzentren gebracht, mißhandelt oder heimlich exekutiert, weil sie einer verfolgten Bevölkerungsgruppe angehörten oder ihre Eltern als Gegner des herrschenden Regimes angesehen würden. Die physischen und psychischen Folgen von Haft, Verschleppung und Folter zeigten sich bei den Kindern häuftig noch Jahre später, manchmal ein Leben lang.

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