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Roter Filz

Vorwürfe gegen Bausenator Nagel (SPD) erhobt die AL: Nagel schlug auf der gestrigen Senatssitzung vor, die drei Plätze im Verwaltungsrat der Wohnungsbaukreditanstalt (WBK), über die der Senat verfügen kann, mit drei Sozialdemokraten zu besetzen. Nagels Wunschkandidaten sind der Gewerkschaftsvorsitzende Pagels, der Notar Papenfuß und der Chef der Berliner Baugenossenschaften, Fred Winkler. Vor allem über die Berufung des letzteren entrüstete sich der AL -Baupolitiker Härtig: Denn die Baugenossenschaft reicht bei der landeseigenen WBK regelmäßig Anträge auf Baukostenförderung ein, somit verhandele Winkler mit der WBK über Fördermittel und kontrolliere gleichzeitig den Fördermittelfluß - roter Filz wie in den sechziger Jahren, so Volker Härtig. „Das ist, als wenn die CDU den Oberspekulanten und Wohnungsunternehmer Otremba in die WBK berufen hätte.“ Auf Beschwerden der AL hin wurde allerdings der Nagel-Vorschlag zurückgestellt. Das war nicht das erste Mal, daß die AL den altbekannten sozialdemokratischen Filz im Baubereich feststellen mußte. So habe Nagel die „selbstherrlichen demokratiefeindlichen“ Gemeinnützigen auf deren Verbandstag kritiklos gelobt und die demokratisch gewählten Bezirksämter diffamiert. So werde Nagel seine 35.000 Wohnungen nicht schaffen, meinte Härtig.

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