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Neu im Kino:

■ „The Moderns“ von Alan Rudolph

Paris 1926. Welthauptstadt der Moderne zu ihrer Hoch-Zeit, Mekka der Künstler, Literaten und Avantgardisten aller Schattierungen. Welthauptstadt auch jenes Prozesses, in dessen Verlauf die Vermarktung der Kunst zu der eigentlichen Kunst wird. Unter den Pilgern eine Menge US-Amerikaner, die sich hier Inspiration und kreativen Schub erhoffen. Soweit die historische Ausgangslage vor der sich Alan Rudolphs glitzerndes Boheme-Melodram um den erfolgsverschonten Maler Nick Hart (Keith Carradine), seine ungeschiedene Ex-Frau Rachel (Linda Fiorentino), die nun den Namen Stone trägt, ihren neuen Mann, den Fabrikanten funktionstüchtiger Kondome Bertram (John Lone) und einige weitere, darunter, zur Steigerung des Authentizitäts-Werts, ein Ernest Hemingway und eine Gertrude Stein.

Paris, ein kleines Idyll, mann trifft sich und die passenden, schicken Frauen im Cafe Selavy, wo es glänzt und funkelt wie in allen Innenräumen dieses Films. Luxus versteht sich von selbst, und wer kein Geld hat, schnorrt sich eben durch die Runde. No problem. In diesem Ambiente gedeiht die Kunst nur, wo man sie auch bezahlen kann, und sie zum Prestige-Objekt mutiert. Das bemerkt der Film auch, kritisch, wie er ist, und hat seine schönste Szene, wenn der finstere Emporkömmling Stone, irrtümlich und aus mangelndem Unterscheidungsvermögen der versammelten Kunstkenner, die guten, echten Originalgemälde zerschnippelt.

Ansonsten hochglänzende Unterhaltung, die nicht langweilt. Auch das kann schon ein Lob sein.

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Cinema, 20.45 Uhr

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