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Fingierte Entführung in Beirut

Beirut (afp) - Die Entführung von zwei Bundesbürgern und einer US-Amerikanerin in Beirut war nur vorgetäuscht. Eine Geiselnahme habe es niemals gegeben, erklärte der Bonner Botschafter in Libanon Wolfgang Gottleman. Munir Sami, sein Sohn Daniel und Deborah Fahrend hätten sich am Vormittag im deutschen Konsulat in Junieh rund 20 Kilometer nördlich von Beirut eingefunden, um dort den Reisepaß für das Kind abzuholen. Am frühen Nachmittag hielten sie sich immer noch in Libanon auf. Die ganze Affäre beruhe auf einem Mißverständnis, erklärte der Botschafter. Alle drei hätten Eingaben bei Behörden in West-Beirut gemacht. Dabei seien ihre Personalausweise möglicherweise ohne ihr Wissen fotokopiert worden.

Eine „Organisation der gerechten Rache“ hatte sich am Mittwoch in einem Kommunique zu der Entführung der drei Personen bekannt und Fotokopien von Ausweisen beigelegt. Die drei hätten von ihrem Fall am Donnerstag aus der Zeitung während des Frühstücks in einem Hotel erfahren, sagte Gottleman. Daraufhin hätten sie sich sofort zum Konsulat begeben. Sie seien zusammen am 3. November in Libanon eingetroffen, wo sie die Familie von Sami besuchen wollten.

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