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Medizinstudienplätze radikal weggeholzt

■ Künftig 2.000 weniger / Länder-Kultusminister tagten in Berlin

Berlin (dpa/taz) - Im Mangelstudienfach Medizin haben die Mehrheit der Kultusminister beschlossen, künfig rund 2.000 Anfängerplätze zu streichen, um die „Qualität der Ausbildung zu erhöhen“. Ein „standespolitischer Mitnahmeeffekt“ sei dabei nicht zu bestreiten, räumte NRW-Staatssekretär Gerhard Konow ein. Die Ärztelobby verlangt seit Jahren eine Reduzierung der Anfänger, weil durch zuviel Nachwuchs das Einkommen der Mediziner schwindet.

Die Kultusminister wiederholten ihr Lippenbekenntnis nach notwendiger rascher Hilfe für die mit 1,5 Millionen Studenten überfüllten Hochschulen. Zusätzliche Herausforderungen werden durch den bereits in Berlin sichtbaren Andrang von DDR-Studenten an den Hochschulen erwartet. Art und Umfang des angestrebten Bund-Länder -Hilfsprogramms für die Hochschulen sind jedoch weiter strittig. Die Studenten dürfen sich damit trösten, daß man inzwischen das Gefühl habe, daß sich beide Seiten aufeinander zubewegen, so der Präsident der Kultusministerkonferenz Gölter.

Hessen darf vom Sommer nächsten Jahres an zwei bis vier Schulversuche starten, bei denen die Zeit bis zum Abitur von neun auf acht Jahre verkürzt werden soll. Die Kultusministerkonferenz (KMK) gab dazu am Freitag grünes Licht, nachdem der hessische Kultusminister Wagner (CDU) seinen auch bei unionsgeführten Bundesländern zunächst umstrittenen Antrag erneut überarbeitet hatte. Ähnliche Versuche sind auch in Bayern und im Saarland geplant.

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