piwik no script img

Kleine Fortschritte - gedämpfter Optimismus

Bei den START-Verhandlungen geht's schleppend weiter  ■  Aus Genf Andreas Zumach

Mit Vereinbarungen über Testinspektionen von Bombern und Sprengköpfen endete gestern in Genf die zwölfte Runde der START-Verhandlungen zwischen den USA und der UdSSR über die 50prozentige Reduzierung von Interkontinentalraketen. Auf ihrer ersten gemeinsamen Pressekonferenz überhaupt dämpften die beiden Chefunterhänder Burt und Nazarkin jedoch Erwartungen auf eine baldige Unterzeichnung des START -Abkommens. Sie war beim Maltaer Gipfeltreffen für den kommenden Gipfel Ende Juni 1990 in Washington in Aussicht gestellt worden.

Bei Testinspektionen auf Luftwaffenstützpunkten beider Länder sollen im Frühjahr 1990 Methoden zur Unterscheidung unbewaffneter von mit Cruise Missiles ausgerüsteter Bombenflugzeuge untersucht werden. Eine Vereinbarung über die versuchsweise Verifizierung von Sprengköpfen auf Raketen soll in den nächsten Wochen unterzeichnet werden. Burt und Nazarkin ließen jedoch keinen Zweifel daran, daß es in der Frage der Einbeziehung seegestützter Cruise Missiles (SLCMs) in ein Abkommen keinen Fortschritt gegeben habe. Nazarkin erklärte, eine separate Vereinbarung über SLCMs müsse erreicht sein, bevor Moskau einen START-Vertrag unterschreibe. Beide Unterhändler äußerten zwar die Hoffnung, bis zum Washingtoner Gipfel ein unterschriftsreifes Abkommen fertigzustellen, erklärten jedoch zugleich, für ihre Verhandlungen gebe es „keine zeitliche Begrenzung“. Es sei durchaus vorstellbar, daß beim Gipfel noch letzte Probleme beseitigt werden müßten und ein Abkommen erst Monate später unterschrieben werde.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen