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UNO droht Bankrott

■ Perez de Cuellar sieht schwarz: Nach den jüngsten Beitragszahlungen sind auch die Reserven bald aufgebraucht

Genf (taz) - Wegen rückständiger Beitragszahlungen aus 1989 und früheren Jahren von insgesamt 1,043 Milliarden Dollar steht die UNO „kurz vor dem finanziellen Zusammenbruch“. Das betonte ihr Generalsekretär Perez de Cuellar in einem am Dienstag abend vorgelegten Bericht. Die Hälfte der Summe sind ausstehende Jahresbeiträge, die andere Hälfte Mittel für Friedensoperationen, die die Mitgliedsstaaten zusätzlich aufbringen müssen. Ihre Reserven, auf die die UNO zur Finanzierung laufender Ausgaben immer häufiger zurückgreifen muß, betragen nur noch 214 Millionen Dollar und dürften bei Anhalten dieser Situation bis Anfang 1990 aufgebraucht sein. Größter Schuldner sind die USA mit 517 Millionen Dollar.

Washington muß für 25 Prozent des UNO-Budgets aufkommen. Sein 1985 angeordneter Beitragsstopp wegen angeblicher „Verschwendung und aufgeblähter Bürokratie“ bei der UNO wurde zwar 1988 wieder aufgehoben, doch verweigerte der US -Kongreß bislang unter Hinweis auf das US-Haushaltsdefizit die Nachzahlung der Schulden in voller Höhe. Nur 72 der insgesamt 159 UNO-Mitglieds staaten - sieben weniger als im Vorjahr - haben 1989 ihre jeweils im ersten Quartal fälligen Beiträge voll entrichtet; bis zum 6. Dezember war erst ein Drittel aller Gelder eingegangen.

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