: Bonn reagiert auf Schewardnadse
■ Auswärtiges Amt will Schewardnadses Wiedervereinigungsschelte „gründlich analysieren“
Bonn (afp/dpa) - Das Bonner Auswärtige Amt hat eine „gründliche Analyse“ der Brüsseler Äußerungen des sowjetischen Außenministers Eduard Schewardnadse angekündigt, der u.a. betont hatte, ein vereintes Deutschland bedrohe die Sicherheit anderer Länder. Die Haltung der Bundesregierung zu den grundsätzlichen Fragen der deutschen und europäischen Zukunft sei gemeinsam mit den Partnern in den Erklärungen des Europäischen Rates von Straßburg und dem Nato-Außenminister-Kommunique von Brüssel formuliert worden. Mit Nachdruck habe das Bündnis die Bedeutung der Abrüstungspolitik hervorgehoben, um durch Lösung der sicherheitspolitischen Probleme die Annäherung Europas und der beiden deutschen Staaten zu erleichtern. Als „Unsinn“ hat Eberhard Diepgen die Äußerung Schewardnadses bezeichnet. Deutschland werde niemanden bedrohen, betonte er. Das sei nicht nur eine Aussage von Bundeskanzler Helmut Kohl, sondern eine gemeinsame Auffassung aller Deutschen in Ost und West.
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