: Polizei mißhandelt Radfahrer
München (taz) - Weil er angeblich ohne Licht bei Rot über die Ampel radelte, wurde ein 36jähriger Jurist von Münchner Polizisten vorgestern auf die Wache gezerrt. Auf der Polizeiwache in der Innenstadt erlitt er schwere Verletzungen. Die Beamten mißhandelten ihn derart, daß er eine Platzwunde am Kopf, einen Unterarmbruch, Gehirnerschütterung und einen Schulterbandriß davontrug. Erst nach mehreren Stunden erlaubten ihm die Beamten, seinen Anwalt anzurufen. Nach Darstellung des Polizeisprechers habe der Jurist sich geweigert, den Beamten seinen Ausweis zu zeigen, und wollte bei sich keine „Durchsuchung zur Eigensicherung der Beamten“ durchführen lassen. Deshalb sei er gefesselt worden. Die Kopfverletzung habe er sich zugezogen, als er gestürzt sei. Da der Verletzte aktiver WAA -Gegner ist, vermuten die Grünen im Landtag, daß die Mißhandlungen in Zusammenhang mit den sogenannten „Haidhauser Krawallen“ im Oktober 1985 stehen. Damals belegte der Betroffene in einer Dokumentation, daß die „Krawalle“ von einem Polizeiprovokateur ausgelöst wurden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen