: Schwarzmarktkurs jetzt 1:5
Nach der ab Jahresbeginn gültigen neuen Regelung über den Umtausch einer Mark West in drei DDR-Mark bei Banken der DDR wird auch weiterhin privat und damit „schwarz“ getauscht. Der frühere Schwarzmarktkurs von 1:7, 1:8 und teilweise höher - und damit noch ungünstiger für die DDR-Mark - hat sich inzwischen aber den neuen Kursen bei West-Banken angepaßt. Dort ist die DDR-Mark in den vergangenen Tagen deutlich geklettert und pendelt derzeit bei etwa 1:5. Wirtschaftsministerin Christa Luft bestätigte gestern bei Beratungen des runden Tischs, daß der Kurs beim Privattauschen in der DDR etwa 1:5 beträgt. Es gebe aber auch „nicht wenige Bundesbürger, die in D-Mark bezahlen zu unseren Preisen“, sagte die Ministerin. In guten Restaurants, so die Erfahrungen von DDR-Besuchern, akzeptiert der Kellner bei einer Rechnung von beispielsweise 90 DDR-Mark in der Regel die Bezahlung mit 30 West-Mark. Nach einer Umtauschquittung werde in solchen Fällen nicht gefragt. Inzwischen haben auch viele Tankstellen in der DDR verstärkten Andrang von Autos mit westlichen Kennzeichen. Die offizielle Regelung besagt, daß Bundesbürger und Westberliner an Intertankstellen weiterhin mit Devisen bezahlen müssen. Wer mit seinem West-Auto aber zum Beispiel in Ost-Berlin an die Zapfsäule für DDR-Bürger fährt, erhält den Treibstoff in der Regel, ohne daß der Tankwart nach einer Umtauschquittung fragt.
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