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Streik gegen Polens Sparprogramm

■ Postamt einer Kleinstadt besetzt: Gehaltserhöhung von umgerechnet 23 auf 80 DM gefordert

Warschau (afp) - Nur einen Tag nach dem Inkraftreten des wirtschaftlichen Sparprogramms der polnischen Regierung ist es zu den ersten Proteststreiks gegen die neue Reglementierung gekommen, die für die Bevölkerung zu einer schweren Belastung werden dürfte. In der Kleinstadt Kamienna -Gora im Südwesten des Landes legten die Angestellten der Hauptpost am Dienstag ihre Arbeit nieder, um eine Erhöhung ihres Gehalts von rund 110.000 Zloty (23 Mark) auf den landesweiten Durchschnittslohn von 400.000 Zloty (80 Mark) zu erwirken, berichtete Radio Warschau am Mittwoch.

Die Angestellten hielten das städtische Postamt besetzt und bearbeiteten nur dringende Telegramme. Der Streik könnte sich rasch auf die übrigen Postämter der etwa 25.000 Einwohner zählenden Stadt auswirken, die sich in der „Vorbereitungsphase“ für den Streik befinden sollen. Die Streikenden wollen ihre Aktionen „bis zum Ende“ durchführen.

Der offizielle polnische Gewerkschaftsbund OPZZ hat das Sparprogramm, eine der Bedingungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Vergabe der von Polen dringend benötigten Wirtschaftskredite, inzwischen verurteilt.

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