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Kino-Kultur

Das Internationale Forum des Jungen Films der diesjährigen Berlinale wird in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Filmarchiv der DDR täglich drei Filme seines Programms im Ostberliner Kino 'International‘ zeigen. Auch die Regisseure der Forum-Filme werden bei der Aufführung ihrer Filme nach Ost-Berlin zur Diskussion kommen. Außer den bereist angekündigten Filmen aus der DDR über den Herbst '89 inkl. eines Teils der Tresorfilme laufen im Rahmen des Forums folgende Filme aus den USA: Roger and me von Michael Moore, ein bitter-humorvolles Portrait der von Schließungen betroffenen einstigen Automobilstadt Flint bei Detroit; Near Death von Frederick Wiseman über die Situation sterbenskranker Patienten in einem Krankenhaus in Boston (Länge: 5 Stunden 48 Min.); Drugstore Cowboy von Gus van Sant über die Abenteuer eines jungen Drogenabhängigen, der aus seinem Milieu auszusteigen versucht, und Water and Power von Pat O'Neill: das apokalyptische Bild der amerikanischen Westküste, ein Experimentalfilm. Aus der UdSSR kommen E.S. von S. Owtscharow: In einer Kleinstadt lösen sich unablässig die Bürgermeister ab - eine Satire auf die Geschichte der Sowjetunion, außerdem Koma von Nijole Adomenaite und Boris Gorlow: die Geschichte eine Straflagers aus der Stalin-Zeit; Stalin mit uns, ein Cinema-Verite -Bericht über heutige Stalinanhänger in der SU, und schließlich Die Freiheit ist das Paradies von Sergej Bodrow: ein Junge flieht aus einer Erziehungsanstalt, um seinen Vater zu besuchen, der in einem Lager lebt.

Weil die Berlinale zum 40stenmal stattfindet, gibt die Stiftung Deutsche Kinemathek zusammen mit den Filmfestspielen ein Buch über die Geschichte der Berlinale heraus (deutsch und englisch). Angefangen beim Glamour der frühen Jahre geht es u.a. um die krisenhafte Entwicklung des Festivals Mitte der sechziger Jahre, die 1970 zum Abbruch des Wettbewerbs führte und ein Jahr darauf zur Gründung des Forums, das dieses Jahr also zum 20.mal stattfindet. Weiter geht es mit den Reformen der 70er und der „Konsolidierung“ (Pressetext) der 80er Jahre. Autor ist der Filmhistoriker Wolfgang Jacobsen, der u.a. bisher nicht zugängliche Quellen benutzte. 'Berlinale, Internationale Filmfestspiele‘, Argon Verlag, ca. 380 Seiten mit 300 Abb., Februar 1990, voraussichtlich 39,80 DM).

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