: Mülldeponie Schöneiche blockiert
Berlin (dpa) - DDR-Umweltschützer aus den umliegenden Gemeinden haben am Donnerstag morgen den Zugang zur Mülldeponie Schöneiche im DDR-Bezirk Potsdam gesperrt. Sie fordern den Stopp von Müllimporten aus West-Berlin und dem Bundesgebiet sowie aus anderen europäischen Ländern. Der Westberliner Senat bat unterdessen die Demonstranten, ihre Blockadeaktion abzubrechen, „damit die objektiven Probleme nicht auf dem Rücken der Westberliner Bevölkerung ausgetragen werden“.
Die protestierenden DDR-Bürger, die die Zufahrt zur Deponie bis 22.00 Uhr sperren wollten, verlangten ferner, daß die 1988 erbaute Hochtemperatur-Müllverbrennungsanlage nur weiterbetrieben werde, wenn ein unabhängiges Gutachten einen vertretbaren Schadstoffausstoß nachweist.
Der Berliner Senator für Arbeit, Verkehr und Betriebe, Horst Wagner (SPD), gab bekannt, daß aus West-Berlin kurzfristig rund 13.000 Tonnen weniger Sonderabfälle in die DDR-Deponie Vorketzin (Bezirk Potsdam) geliefert werden, um diese zu entlasten. Das entspreche der Hälfte der 1989 in Vorketzin deponierten Sonderabfallmenge.
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