„Entscheidungsträger ausbilden“

■ Europäische Fachtagung „Umwelt und Stadtentwicklung“ fordert integrierte Lösungs-StrategienZD+12.e

Das letzte Wort hatte die Senatorin: Stolz lobte sie Organisation, Ablauf und Ergebnisse der „Europäischen Fachtagung“, die „eindrucksvoll“ gezeigt habe, wie wichtig solche Expertenzusammenkünfte sind. „Keine noch so gute Theorie kann die Praxis und kein noch so präziser Lehrbuchtext den persönlichen Erfahrungsaustausch ersetzen,“ meinte Frau Lemke-Schulte. Rund 100 TeilnehmerInnen waren zu dem Kolloquium „Umwelt und Stadtentwicklung“ gekommen, in dem es um „Perspektiven einer konzertierten Aktion in der Gemeinschaft“ ging.

Übereinstimmend hatten die Experten festgestellt, daß die Probleme sich überall gleichen: Die Städte dehnen sich aus, weil die Menschen immer zerstreuter leben wollen. Der Raumbedarf der BundesbürgerInnen sei mittlerweile bei 32 Quadratmetern pro Person, in Zürich bei 50 Quadratmetern gelandet. Soziale Polarisation, Zerstörung des ökologischen Gleichgewichtes, Verkehr, Lärm und Schmutz sind die Probleme, durch die Stadtentwicklung mit Umweltproblemen verknüpft sind. „Um sie in ihrer Komplexität in den Griff zu bekommen, sind integrierte Lösun

gen auf lokaler Ebene notwendig“, forderte Hugh Williams von der „ECOTEC Research and Consulting Ltd.“, die bis zum Weltumweltschutztag am 5. Juni im Auftrag der EG-Kommission ein Grünbuch „Umwelt und Stadtentwicklung“ erarbeiten soll. Das Grünbuch wird eine Bestandsaufnahme der Umweltprobleme in den Städten und Ballungsräumen enthalten, aber auch

Möglichkeiten und Perspektiven einer konzertierten Aktion kompetenter Entscheidungsebenen.

In seiner Zusammenfassung der von EG-Kommission, Bundesbauministerium und Bremens Senatorin für Umweltschutz und Stadtentwicklung veranstalteten Tagung forderte Williams u.a. eine verstärkte Ausbildung der Leute, die auf den verschiedenen politischen Ebenen die Entschei

dungen treffen, eine Stärkung der Forschung, besseres Management z.B. im Austausch von Technologie, sowie das Bemühen um den Dialog zwischen den Sektionen: „Auf lokaler Ebene müssen die örtlichen Behörden beteiligt werden, auf höherer Ebene müssen sich die Entscheidungsträger zunehmend klarer abstimmen und vor allem: vorausdenken“, meinte Williams.

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