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Samstag

 ■ V O R L A U F

Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, daß die Eindeutscher fremdländischer Filmtitel häufig vom Affen gebissen, vom Pferde getreten oder vom Bus gestreift werden. Das Fernsehen hält an diesem Wochenende einige besonders schöne Beispiele für den nagenden Wahnsinn dieses Gewerbes parat. So wurde aus Take a Hard Ride (ZDF, 23.20 Uhr) hierzulande das ungleich drastischere Einen vor den Latz geknallt. Eine reife Leistung, an die Footballmatch und süße Girls als Ersatz für The Swinging Cheerleaders (RTL, 23.00) natürlich nicht heranreicht. Trefflich dann wieder die Übersetzung ER will in die Hölle, laß‘ ihn ziehen (SAT.1, 23.40 Uhr) für das viel zu schlichte, aber originale The Challenge. Der Man from God's Country vervielfältigte sich der Bundesrepublik auf wundersame Weise zu Männer, die in Stiefeln sterben (So., Eins plus, 22.10 Uhr). Zu harmlos dünkte die Titulisten wohl auch das spröde Trail Street, und stracks wurde Die Todesreiter von Kansas (So., SAT.1, 14.10 Uhr) draus. Da erscheint die Umwandlung von Carson-City in Sabotage nachgerade verzeihlich (So., SAT.1, 17.10 Uhr). Manchmal fragt man sich, ob Umbenennungen dieser Art irgendwie mit der geistigen Verfassung oder seelischen Befindlichkeit dieses Volkes zu tun haben. Da müssen Horst Eberhard Richter oder Volker Elis Pilgrim mal ran; wir schauen derweil, was es an diesem Wochenende wegzugucken gibt.

Um 21 Uhr müht sich auf SAT.1 das Ehepaar McGruder & Loud, einen Polizistenmörder aus dem Verkehr zu ziehen. Bemerkenswert an dieser Serie ist unter anderem die Tatsache, daß die Hauptdarstellerin Kathryn Harrold dem derzeit von den Amerikanern bevorzugten Frauentyp entspricht; offenbar haben die Kathleen Turner-/Kelly McGillis-Doubels derzeit beste Chancen, in Hollywood Karriere zu machen. Eine solche bereits hinter sich hat Elke Sommer, die 1966 beneidenswerterweise gemeinsam mit Robert Vaughn (der Solo aus O.N.K.E.L.), Karlheinz Böhm und dem unerreichten Boris Karloff für Mitternacht Canale Grande vor der Kamera stand. Die ARD zeigt den Agententhriller nicht um Mitternacht, sondern schon um 22.05 Uhr, was Komplikationen nach sich zieht dergestalt, daß zur gleichen Zeit bei SAT.1 der göttliche Kinski seine furchteinflößende Augenrolle darbietet, weil er natürlich auch in der Edgar Wallace -Verfilmung Die blaue Hand nicht fehlen darf.

Beim kürzlich abgewickelten Max-Ophüls-Festival hat sich die Bundesfilmkritikerkaste schon mal warmgeguckt, um für die anstehende Berlinale gewappnet zu sein. 3SAT resümiert die Saarbrücker Ereignisse um 22.40 Uhr.

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