: Gysi warnt vor Hektik
■ Überstürzte Vereinigung Deutschlands berge Gefahren
Moskau (dpa) - Ein „Höchstmaß an Besonnenheit und Vernunft“ ist, nach Ansicht des SED-PDS-Vorsitzenden Gysi, bei der Vereinigung der deutschen Staaten erforderlich. Beiden Ländern werde mittlerweile ein Tempo aufgezwungen, das Gefahren in sich berge, erklärte Gysi während seines Moskau -Besuchs am Freitag. Auch Gorbatschow plädiere für einen „Stufenplan in wohlüberlegter Schrittfolge“. Die Neutralität eines vereinigten Deutschland, wie sie Ministerpräsident Modrow vorgeschlagen hat, erklärte Gysi für „nicht ausreichend“. Eine „Entmilitarisierung“ müsse schon sein, „damit die Deutschen einmal die ersten sind, die hier radikale Schritte vollziehen“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen