: CDU als DDR-Wahlkämpfer
■ Export von Marktwirtschaft und Frauen-Emanzipation
Der Bremer Landesverband der CDU will bei den Wahlen zur Volkskammer in der DDR das konservative Wahlbündnis aus DSU, Demokratischem Aufbruch und CDU-Ost unterstützen. Auf einer Klausurtagung in Rostock haben die Bremer dies am vergangenen Wochenende zugesagt. „Wir werden alles tun, um zu verhindern, daß die dort gegründete SPD eine Mehrheit bekommt“, begründete gestern CDU-Landeschef und MdB Bernd Neumann die Beschlüsse.
Auf Seminaren wollen die Bremer für das Bündnis in Mecklenburg-Vorpommern („Eines der hoffentlich kommenden fünf Bundesländer“) Wahlkampfstrategien entwickeln. Dabei verfolge die CDU die wichtige Aufgabe des allgemeinen „Ja zur Marktwirtschaft“. Geplant ist neben zahlreichen Auftritten der Bremer Politiker bei den neuen
Parteifreunden ein Gastspiel des Bundeskanzlers auf einer Wahlveranstaltung in Rostock.
Zuversichtlich äußerte sich Neumann über die weitere Entwicklung der DDR-Schwesterpartei. „Zersplitterung des Lagers ist immer schlecht“ setzte er auf eine spätere Fusion des Bündnisses. „Die Vertreter der Organisationen haben mir versichert, daß es mittelfristig nur eine Partei dort geben wird.“ Die CDU-Ost werde sich in naher Zukunft von allen kompromittierten Personen aus der alten SED-Zeit trennen. Und noch einen Exportartikel konnten die Bremer Christdemokraten in Rostock verkaufen: die Emanzipation der Frauen. „Das ist ja da noch wie im Mittelalter, so etwas kann man sich hier nicht vorstellen“ beschrieb Neumann die Lage vor Ort und lobte die aufklärerische Arbeit der CDU -Frauenvereinigung. ma
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