Notstand im Gesundheitswesen

Die anhaltende Abwanderung von Ärzten und Krankenpflegepersonal hat zu einem Notstand im DDR -Gesundheitswesen geführt. Die Lage im Ostberliner Gesundheitswesen wird immer prekärer, zitiert 'adn‘ den Bezirksarzt Prof. Gerd Dellas am Mittwoch. 1989 gingen 350 Ostberliner Ärzte und Zahnärzte sowie 1.850 Schwestern und andere Mitarbeiter des Gesundheitswesens in den Westen. „Das habe zu einem Notstand in der Krankenpflege und zur Begrenzung der Aufnahmemöglichkeiten in zahlreichen Krankenhäusern geführt, so daß sich der Magistrat der DDR -Hauptstadt zu einer Erhöhung der Gehälter für die Beschäftigten des Gesundheitswesens veranlaßt sah“, schreibt 'adn‘. Nachdem die Medien über eine Aufschiebung der Verdoppelung der Gehälter berichteten, „sei eine außerordentlich kritische Lage für die gesundheitliche Betreuung der Berliner Bürger entstanden“, heißt es. Daraufhin habe es Übereinstimmung gegeben, daß die Zahlung eines Zuschlags für Februar der einzige Ausweg war.