: Bonn setzt Moskau unter Druck
Bonn (dpa/ap) - Kurz vor der Blitzreise nach Moskau bemüht sich die Bundesregierung, den Druck auf die Sowjetunion zu verstärken. In Bonn werde nicht ausgeschlossen, daß die DDR in wenigen Tagen völlig zahlungsunfähig sein werde und „erhebliche Stabilitätsbeihilfen“ benötige, ließ sie offensichtlich gezielt in die Öffentlichkeit sickern. Auch lägen Informationen vor, daß in der DDR der Wahltermin am 18. März nicht mehr gehalten werden könne. „Die Lage kann nicht dramatisch genug eingeschätzt werden“, wurde in der Umgebung des Kanzlers betont. Die Alternative zu einer Währungsunion, so die Botschaft an Moskau, sei eine Stabilisierungshilfe für die DDR-Zahlungsbilanz. Wer wolle diese Hilfe leisten, wenn in der DDR nicht zugleich Wirtschaftsreformen vorgenommen würden - etwa Moskau?
Nach einer Stunde war das Ziel der Aktion erreicht, die Fernschreiber glühten, und Regierungssprecher Klein konnte offiziell Entwarnung geben: Die Bundesregierung sei keineswegs der Auffassung, daß die DDR schon in den nächsten Tagen zahlungsunfähig würde.
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