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Studentenrevolte in Niger

■ Regierung schließt nach Massenprotesten Uni und Schulen Jugendliche demonstrieren gegen Weltbank-Sparprogramm

Niamey (afp) - Die Regierung von Niger hat am Montag die Universität von Niamey und alle weiterführenden Schulen des Landes „bis auf weiteres“ geschlossen, nachdem Tausende Schüler und Studenten am Vormittag gegen das brutale Vorgehen der Polizei bei Studentenkundgebungen am Wochenende protestiert hatten. Außerdem wurde „die Einsetzung eines Verbindungskomitees zu Studentenführern und Eltern von Studenten“ beschlossen. Die Massenkundgebung vom Montag, bei der die Jugendlichen gegen die blutige Niederschlagung der Studentenkundgebungen am vergangenen Freitag protestierten, war friedlich verlaufen. Damals waren nach offiziellen Angaben drei Studenten von Sicherheitskräften getötet worden, die Augenzeugenberichten zufolge wahllos in die Menge gefeuert hatten. Die Studenten sprechen sogar von 14 Toten und 94 Verletzten. Auch in anderen Städten soll es bei gewaltsamen Niederschlagungen von Demonstrationen Tote gegeben haben.

Seit Wochen gehen die StudentInnen im ganzen Land gegen die von der Regierung geplanten Einsparungen im Bildungswesen auf die Straße; Maßnahmen, die die Regierung auf Druck der Weltbank ergriffen hatte. Das Projekt der Regierung sieht unter anderem die Privatisierung des Schulwesens, einen Stopp der Berufsgarantie für Hochschulabgänger sowie kräftige Einschnitte bei Stipendien vor. Die SchülerInnen und StudentInnen sind empört, daß angesichts zahlreicher „anderer unnützer und übertriebener Ausgaben“ ausgerechnet bei der Ausbildung gespart werden soll. Tatsächlich hatten neben Dürrekatastrophen, dem Preisverfall von Uran - Nigers Hauptexportgut - und ineffizienten Staatsbetrieben gigantische Prestigeobjekte das Land, das sowieso schon zu den ärmsten der Welt zählt, an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.

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