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Donnerstag/Freitag/Samstag

Nun ist Nat „King“ Cole auch schon seit 25 Jahren nicht mehr auf der Bühne zu sehen... Doch steht für alle Fans des amerikanischen Jazzkönigs im DLF eine Gedenksendung anläßlich seines Todestages vor einem Vierteljahrhundert auf dem Programm. Auch Morgenmuffel sollten sich hierzu aus den Federn raffen, denn die Sendung beginnt zwar um 8.35 Uhr, hat jedoch anregende Jazzeinlagen zu bieten!

Für alle Stubenhocker und reiseunfähigen Nichtberliner hat Radio Bremen 2 eine nette Überraschung auf Lager: In Kultur am Abend wird bis zum Ende der Berlinale eine Filmfest -Hotline laufen. Zur Supersendezeit, zwischen 18.05 und 19.00 Uhr kommen die Kinofans auf ihre Kosten und können über den Äther am Geschehen teilnehmen. Denn an aktuellen Informationen, Filmanalysen und Hintergrundgesprächen soll's ihnen nicht fehlen.

Die Jazzfreunde unter uns haben einen guten Tag erwischt: Denn um 20 Uhr gibt's beim NDR 3 mehr zum Thema. Das Treiben der DDR-Jazz-Szene nach dem 9. November steht auf dem Programm. Elf Jahre vor diesem Stichtag war das DDR-Quartett von Ernst-Ludwig Petrowsky mit einem inszenierten Aufpasser im Hintergrund aufgetreten, ein Einfall, der sichtbar gegen die Stasi-Allmacht gerichtet war. Die Sendung will ergründen, wohin heute die politische Schlagrichtung des Quartetts geht. Petrowsky möchte gegen die, wie er sagt, „modischen Schleimscheißer“ seiner Musikergeneration antreten und den Jazz als Medium der „Ehrlichkeit, Unmittelbarkeit und Spontaneität“ einsetzen. Die geneigten HörerInnen können urteilen, ob ihm das gelingt... Freitag

Auch der SFB 3 läßt sich nicht lumpen und strahlt für klaustrophobische oder anders Verhinderte ein Berlinale -Sonderprogramm aus. Das Journal in 3 sendet von 17.05 bis 18.20 Uhr Filminfos in konzentrierter Form.

Wer beim SFB bleibt, kriegt im ersten Programm um 19.40 Uhr noch etwas Feines zu hören: In einem Mitschnitt aus dem Hebbel-Theater in Berlin vom Oktober 1989 singt Helen Schneider ihre One-Woman-Show mit Songs von Kurt Weill und Stephen Sondheim.

Helen on the Weill-Side heißt das Motto ihres Auftritts.

Fast zeitgleich, um 20 Uhr bringt der WDR 1 eine Sendung über das, was einige von uns schon immer über Kunst wissen wollten: Wie kommt sie überhaupt zustande? Die Autorinnen Gabriele Flessenkemper und Kati Hötger sind hier der Meinung, daß ohne Musen gar nichts liefe. Diese einstigen Göttinnen wurden später säkularisiert, als die Künstler den irdischen Frauen die Aufgabe der Inspiration überließen. Anfang des 20.Jahrhunderts gab es selbstbewußte, erotische und kunstverständige Musen wie Gala Dali und Kiki de Montparnasse.

Doch ob sie heute noch existieren wollen die Autorinnen mit ihrem Feature Aus Liebe zur Kunst - Musen untersuchen. Samstag

Im SR 2 wird ein interessantes pädagogisches Konzept unter die Lupe genommen: Der offene Unterricht in einer freien Schule. Die Sendung will beweisen, wie wenig sich die Clichees vom chaotischen Schulalltag als zutreffend erweisen und möchte gleichzeitig zeigen, daß trotz der Möglichkeit der freien Fächerwahl, und anderer für die Grundschule unkonventioneller Methoden, auch hier nur mit Wasser gekocht wird: Manchmal verbirgt sich hinter diesen modernen Ethiketten nur die leicht veränderte Methode des Frontalunterrichts.

Der Autor, Gerold Schulz, ist Pädagoge und spricht nicht nur im Titel seiner Sendung aus eigener Erfahrung: Manchmnal fühl‘ ich mich schon ratlos. Der Beitrag kommt für Frühaufsteher um 8.30 Uhr.

GeHa

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