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Wieder im Kino: Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“

■ Präzise fatal

Die Welt ist nicht schwarz und weiß, sie ist schwarz und dunkel, schwarz wie die Nacht und dunkel wie die Seele; wie die Augen von Jeanne Moreau, die keine Spiegel der Seele sind, sondern ihre Schatten. Die Pariser Nacht ist ihre Kulisse, in der sie den Geliebten sucht, nicht wissend, ob er den gemeinsam geplanten Mord am Gatten ausgeführt hat. Julien (Maurice Ronet) hat aber sein Werk vollbracht, fast ein perfekter Mord, hätte er nicht ein Mord-Requisit vergessen, wäre er nicht in den Fahrstuhl gestiegen, hätte der Hausmeister nicht den Strom abgeschaltet, hätten die kleine Blumenverkäuferin und ihr Freund nicht sein Auto gestohlen, hätte Florence (Jeanne Moreau) die beiden nicht gesehen und für Julien und eine neue Geliebte gehalten...

Eine Präzision der fatalen Zufälligkeiten. Nachtwandlerische Handlungen in unerlösten, kalten Bildern, wie magnetisch angezogen vom Ende.

In „Fahrstuhl zum Schafott“,

Hierhin bitte

Jeanne Moreau

mit Telefon

Louis Malles erstem und gleich genialem Film von 1957 (Vorreiter der Nouvelle Vague) hat das Leben scheinbar den Atem angehalten und doch läuft, irgendwo, die Zeit wie eine unsichtbare Uhr ab.

Das einzig Verderbte am Verbrechen ist aber bei Louis Malle, daß es die Liebenden trennt. clak

22Uhr, Kleine Schauburg

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