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Millionenverluste bei Großbanken

Frankfurt (taz) - Der rasante Kurssturz am deutschen Rentenmarkt, der schon die Schwierigkeiten der DG-Bank im Terminhandel mit Frankreich verursachte, wird auch den anderen bundesdeutschen Großbanken erhebliche Verluste einbringen. Das US-Brokerhaus Salomon Brothers prognostiziert in einer Analyse einen Abschreibungsbedarf in dreistelliger Millionenhöhe, da alle Banken sehr große Depots in deutschen Anleihen unterhielten: Deutsche Bank 15 Milliarden, Dresdner 16 Milliarden und die Commerzbank 12,6 Milliarden. Bei einem Kursrückgang seit Jahresbeginn um fast 10 Prozent am Rentenmarkt stünden so Mindestverluste von 634 Millionen bei der Deutschen Bank sowie 685 Mio. bzw. 529 Mio. bei Dresdner- und Commerzbank ins Haus. Da der Trend am Rentenmarkt derzeit nicht auf eine schnelle Kurserholung hoffen lasse, müsse eher mit einer weiteren Verschärfung der Schieflage gerechnet werden, der am Ende gar die gesamten Jahresüberschüsse zum Opfer fallen. „Abschreibungen in dieser Größenordnung“, schreibt Salomon Brothers, „könnten einen größeren Schaden anrichten als diejenigen nach dem Börsenkrach 1987, die zu einem deutlichen Rückgang der ausgewiesenen Jahresüberschüsse führten.“ Für das Geschäftsjahr 1989 erwartet Salomon bei der Deutschen Bank einen Jahresüberschuß von 1,5 Milliarden.

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