: Irre im Westen glatt vergessen
■ Bürgerschaft einstimmig für abgesicherte Behinderten-Betreuung in ganz Bremen
Eine „Sternstunde des Parlamentarismus“ erlebte gestern die Bremer CDU-Abgeordnete Roswitha Erlenwein: Einstimmig stimmten die Abgeordneten von CDU, SPD, Grünen und FDP gestern ihrem Antrag zu, die menschenwürdige Betreuung von geistig- und mehrfachbehinderten Menschen in Zukunft in allen Bremer Stadtteilen zu sichern.
10 Jahre alt ist inzwischen ein Senatsbeschluß, die ehemalige Bremer Langzeit-Klinik „Kloster Blankenburg“ aufzulösen, hatte die CDU-Sozialpolitikerin in der vorangegangenen Debatte kriti
siert. Statt Psychiatrie-Patienten abzuschieben und außerhalb Bremens aufzubewahren, sollten in allen Bremer Himmelsrichtungen regionale Zentren mit einem vielfältigen Angebot zur Rehabilitation und Reintegration von Behinderten entstehen. Vier Wohlfahrtsverbände teilen sich diese Arbeit inzwischen im Bremer Osten, im Süden und in der Stadtmitte.
Bis heute leer ausgegangen sind der Westen und Norden Bremens. Obwohl sich, so Erlenwein gestern, seit fünf Jahren die Bremer „Initiative zur Vorbeugung
und Rehabilitation psychisch Kranker“ zwar ohne offiziellen Segen, aber durchaus erfolgreich um psychisch Kranke im Bremer Westen kümmert. Genauso alt ist ein Antrag der Initative an Sozial-und Gesundheitsbehörde, ihre Arbeit endlich anzuerkennen und finanziell und personell abzusichern.
Der Erkenntnis, daß eine Entscheidung allmählich überfällig ist, mochten sich gestern auch die SPD-Abgeordneten nicht verschließen. Sozialsenatorin Uhl will sich jetzt mit der Initiative zusammensetzen.
K.S.
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