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Gutachten: Armut in NRW

Düsseldorf (taz) - In Nordrhein-Westfalen leben etwa eine Million Menschen, darunter rund 343.000 Kinder und Jugendliche, von der Sozialhilfe. Da nur 49 von 100 sozialhilfeberechtigten Personen die Sozialhilfe tatsächlich in Anspruch nehmen, beläuft sich die tatsächliche Zahl der in Armut lebenden Menschen in NRW auf über 1,9 Millionen Menschen. Knapp 20 % aller Kinder und Jugendlichen in NRW sind sozialhilfeberechtigt. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag der nordrhein-westfälischen Grünen von dem Bonner „Institut für Sozialökologie“ erstellt und gestern präsentiert worden ist.

Entgegen der eigenen Erwartungen, so schreiben die Gutachter, habe die sozialpolitische Analyse gezeigt, daß in NRW „die Sozialpolitik gegenüber anderen Politikfeldern nachrangig ist“. Sichtbar werde das auch beim Anteil der Sozialausgaben am Gesamthaushalt, der zwischen 1985 und 1990 „um 2% zurückgegangen ist“. Während die Rau-Regierung davon spricht, für 80% der Kinder in NRW stünden Kindergartenplätze zur Verfügung, kommen die Gutachter gerade mal auf eine Quote von 67,3%. In NRW fehlen demnach 200.000 Kindergartenplätze und ca. 75.000 Plätze für Kinder unter 3 Jahren. In den CDU-regierten Bundesländern Baden -Württemberg oder Rheinland-Pfalz ist die Versorgung deutlich besser.

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