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"Gestalt-Zeichen", Lichtkaskaden, Lebenskreise

■ Alfred Kremer bei Ohse / Otto Greis bei Rabus / Bert Haffke beim Steinernden Kreuz

„Gestalt-Zeichen“, Lichtkaskaden, Lebenskreise

Alfred Kremer bei Ohse / Otto Greis bei Rabus / Bert Haffke beim Steinernen Kreuz

Sechzig kleinformatige (ca. 14x16 cm) Schwarz-Weiß-Bilder hängen in der Galerie Ohse, ein Spätwerk. Die letzten drei Lebensjahre (19962-1965) war Alfred Kremer aufgrund eines äußerst schmerzhaften Gelenkleidens ans Bett gefesselt, er bekam starke Medikamente, in dieser Zeit isolierte er sich immer mehr von seinen Freunden. Unter extremen Bedingungen entstanden seine „Gestalt-Zeichen“, Arbeiten in schwarzer Tusche, die mit Löschpapier abgetupft wurde. Kremer zeichnete wie besessen, es gibt Tausende von solchen Bildern. Die Gespenster, die Kremer umgaben, seine Aggressionen, Obsessionen, sein Zynismus: Alles wird in die kleinen Formate gepreßt, in grotesk verzerrte Menschenleiber, Tierkörper, Abbildungen sexueller Ekstasen und tierischer Begattungen, aber auch religiöser Szenen wie die beiden Turnenden am Kreuz. Eine erschreckende Welt der Deformationen und beängstigender Gefühle ist das, aber zugleich auch Reflex auf Zeitereignisse wie bei seiner Serie „Contergan-Kinder“. - Wegen seiner Nähe zu Art brut, vermutet der Galerist, hat Kremer derzeit Konjunktur, in Brüssel, München, Berlin und Freiburg wird er ebenfalls ausgestellt.

Contrescarpe 36, bis 28.4.

Früh schon sprang er als einer der wichtige Abstrakten vom Informel-Zug ab, entdeckte für sich das Licht und folgte dieser Entdeckung bis ins Alter: Otto Greis, der auf die Achtzig zugeht und lange für seine zart-lyrischen Lichtexplosionen bekannt war, überrascht und irritiert mit neuen, kräftigen Bildern. Die jüngsten Arbeiten, derer die Galeristin Katrin Rabus habhaft werden konnte, stammen von 1987; kleinformatige Öl-und Eitemperaemulsionen auf Leinwand mit drastisch leuchtenden Farben. Inspiriert wurde Greis von der Landschaft der Sierre Nevada, deren intensive Farbigkeit sich hier niederschlägt. Greis trennt sich heute nur noch schwer von seinen Bildern.Eine kleine Sensation wäre eine Ausstellung mit seinen neuen Arbeiten.

Plantage 13, bis zum 12.5.

Zeichen setzt Bert Haffke, 33-järiger HKM-Absolvent und Gruppe Grün-Mitglied. Nicht im Sinne von Signalen, die irgendetwas (maß)regeln oder beeinflussen wollen. Sein Thema, die Ausstellung in der Galerie beim Steinernen Kreuz heißt „Circular“, sind die Kreisform und ihre Ableitungen. Diese Formen, die er mit Ideen vom Lebenskreis, Werden und Vergehen, Luft-Erde-Wasser-Feuer verbindet, werden zu plastischen Metaphern: Holz, Metall, Glas als Träger, die Oberflächen sind mit Bitumen, Ölfarbe und Kunstharz überzogen, überwiegend schwarz.Seine neuen Objekte sind große runde Platten oder Ringe, die an einigen Stellen eingesägt sind, deren Oberfläche mit Spachtel und verschiedenen „Gla-suren“ nachbehandelt wurden. Sein großes Interesse gilt dem Material für seine Oberflächen, das hart sein soll, aber nicht abplatzen darf, das womöglich auch nicht allzu gesundheitsschädlich sein sollte. Aus diesem Grund experimentiert er mit allerlei Emulsionen widerspenstiger Stoffe. Haffke hatte die Malerei als „illusionistisch“ verlassen, findet aber in der Oberflächenbehandlung die Möglichkeit „malerischer Eingriffe.“

Beim Steinernen Kreuz 1, bis 20.4. Bu

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