Spielplatz Hockenstraße verseucht?

■ Seit Donnerstag ist die Sandkiste in Lesum „prophylaktisch geschlossen“

Am Donnerstag tauchte auf dem Spielplatz Hockenstraße / Heidbergstift in Lesum das weiße Schadstoffmobil der Umweltbehörde auf und nahm Bodenproben aus der Tiefe der Sandkiste. Der Verdacht: Unter der 30 Zentimeter dicken Sandschicht ist der Boden verseucht. Als Ursache der Verunreinigung mutmaßt die Behörde Altlasten einer ehemaligen Glockengießerei auf dem Gelände. Weil die zu erwartenden Schwermetalle die spielenden Kinder gefährden könnten, wurde der Platz gleich geschlossen. „Natürlich nicht für immer“

versicherte Dr. Wundes vom Umweltamt: Entweder sind die Ergebnisse der Bodenproben negativ, oder die Behörde will sich überlegen, wie sie den Spielplatz im Nachhinein sichern kann.

Dabei hatte bis vor kurzem alles noch so harmlos ausgesehen. Auf eine kleine Anfrage der CDU -Bürgerschaftsfraktion hatte der Senat am 6. Februar erklärt, daß nach Messungen aus den vergangenen Jahren für den Spielplatz Hockenstraße / Heidbergstift „keine diesbezüglichen Gefahren ausgehen“. Aus der Zeitung mußten die AnwohnerIn

nen am vergangenen Donnerstasg dann erfahren, daß ihre Kinder doch gefährdet sind: Angeblich ruht unter dem Gelände eine alte Hausmülldeponie und der Altlastfriedhof einer Reinigungsfirma.

Die Messergebnisse der Umweltbehörde liegen bis heute noch nicht vor. Für die plötzliche Verschmutzung des Geländes haben die AnwohnerInnen eine plausible Erklärung: Eine benachbarte Papierfirma habe Kaufinteresse an dem Gelände, um sich zu vergrößern. Nur ihr nützt eine endgültige Schließung des Spielplatzes. ma