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45 Grad im Schatten

Eine Silhouette von Haydn, signiert „von seinem lieben... erhalten Beethoven“. Auf der Rückseite „seinem lieben Bruder in Linz gewidmet“. Ein Produkt des berühmten Fälschers Josef Kuderna (1883-1950). 600 DM. Antiquariat Der Nöck in Waiblingen.

Antiquarische Taschenbücher gibt's bei Damsons in Karlsruhe. Margret Boveris vier Bände Der Verrat im XX. Jahrhundert, erschienen 1956 bis 1960 bei Rowohlt, 75 DM. Mishimas Sechs Moderne No-Spiele kosten 25 DM. Sogar Hans Sedlmayrs 148 dünne Seiten kurze Revolution der modernen Kunst, Rowohlt 1955, ist nicht für weniger als 24 DM zu haben. Tanizakis Naomi oder Eine unersättliche Liebe, Rowohlt 1970, 18 DM. Kindlers Literaturlexikon, dtv, in 14 Bänden, 350 DM.

Vom Friedrichs-Museum... zur Hitler-Kaserne, erschienen 1935 in Genf. Der Antiquar (Feucht in Allmendingen) schreibt: „Eins der ersten 1.000 Exemplare der Erstausgabe, vom Verfasser handschriftl. numeriert und handsigniert. Bewegender Exilbericht des Gründers des Antikriegsmuseums, das von den Nazis zerstört und als NS -Unterkunft benützt wurde.“ 180 DM. Peepshowinto Paradise titelte Lesley Gordon seine 1953 erschienene Geschichte des Kinderspielzeugs. 70 DM. Viel interessanter scheint mir von Josephin Peladan Der Androgyn, 1924, 90 DM. Wer die französische Erstausgabe haben möchte (1891), inklusive Widmung des Autors, der muß schon 550 DM hinlegen und wahrscheinlich Glück haben, um den Band überhaupt noch zu erhalten. Wer Der Androgyn und Gynandria zusammen haben möchte und sich an ein paar Rotstift-Unterstreichungen nicht stört, der erhält sie für 195 DM.

Sofort bestellen kann bei bei Bewer & Beutler, Untere Gasse 29, 7140 Ludwigsburg-Hoheneck u.a.: Dich singe ich Demokratie. Was ist des Deutschen Vaterland. Loblied auf Willy. Es steht zur Wahl. Günter Grass‘ Wahlkampfbeiträge 1965, 95 DM. Friedrich Franz von Unruhs Der Verräter, Essen 1941, 35 DM. Die neue Stadt . Versuch der Begründung einer neuen Stadtplanungskunst aus der sozialen Struktur der Bevölkerung. 480 Seiten. Klingt interessant. Der Autor hieß Gottfried Feder, und das Buch erschien 1939. Womit die Sache noch interessanter, aber auch weniger harmlos wirkt. 180 DM.

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