US-Geschoßhülsen sind abgesoffen

■ Ladeunfall im Nordenhammer Midgard-Hafen / Giftgasumschlag erst im Herbst

Noch bis gestern Mittag suchten Taucher der Bremer Wasserschutzpolizei auf dem Grund der Weser nach Geschoßhülsen, die am Montag nachmittag beim Verladen des US -Munitionsschiffes „Rover“ im Nordenhammer Midgard-Hafen ins Wasser gefallen waren. Am Nachmittag mußte die Suche nach den letzten vier der insgesamt 52 mit „Treibladungspulver“ gefüllten Kartuschen aufgegeben werden. „Die sind längst im Modder des Wesergrundes versunken“, vermutete der stellvertretende Leiter der Wasserschutzpolizei, Heiko

Lauterbach. Gefahr gehe von den Kartuschen sowieso nicht mehr aus, da der dem Schwarzpulver vergleichbare Sprengstoff „beim Absaufen mit Sicherheit naß geworden“ sei.

„Menschliches Versagen“ wurde inzwischen als Ursache des Unfalls ermittelt. Das Lade netz mit den Sprengstoff-Kartuschen sei nicht richtig eingehakt gewesen, hieß es im Midgard-Hafen. Es sei im übrigen der erste Unfall in über 40 Jahren Munitionsumschlag gewesen.

Immerhin soll über den Midgard-Hafen in Nordenham im

Spätherbst der gesamte Abtransport des US-Giftgases aus Rheinland-Pfalz auf das Johnston-Atoll im Pazifik laufen. Ein Unfall mit diesen C-Waffen würde unvorstellbare Folgen haben. „Es wird dann aber eine völlig andere Verladetechnik angewandt“, suchte Heiko Lauterbach gestern entsprechende Sorgen zu zerstreuen. Die Bremer Wasserschutzpolizei sei bereits gut auf die „Weser-Verkehrslenkung“ beim Giftgas -Abtransport vorbereitet. Bei einem möglichen Unfall sei allerdings allein die Bundeswehr zuständig.

Ase