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„Befehl erhalten!“

Am 6. März, wenige Tage bevor er den Ausnahmezustand übers Land verhängte, zitierte Staatspräsident Turgut Özal die Eigentümer und die Chefredakteure der großen Tageszeitungen in den Präsidentenpalast.

Ein Teilnehmer der Gespräche, die strikter Geheimhaltung unterlagen, übergab der taz ein Gedächtnisprotokoll:

„Neben Özal saßen der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, General Sabri Yirmibesoglu, und der Sekretär des Geheimdienstes MIT, General Teoman Kaman (...) Das Wort hatten nur die Generäle. Sie gifteten die ganze Zeit die Pressevertreter an (...): 'Wir werden nicht zulassen, daß Sie uns das Land wegnehmen.‘

Rahmi Turan vom 'Hürriyet‘ wurde wegen eines in der Zeitung veröffentlichten Interviews mit dem Führer der PKK, Abdullah Öcalan, fertiggemacht. Er murmelte leise: 'Wir haben doch nur gedruckt, damit wir den Feind besser kennen.‘

'Der nächste Putsch wird kommen. Der nächste Putsch wird noch radikaler als der Putsch 1980. Wir werden uns noch wundern, was ein Putsch schlimmer als 1980 bedeutet.‘ Keiner der Anwesenden traute sich den Mund aufzumachen. Die türkische Presse wird mitmachen. Am Ende der Runde scherzten die Zeitungsverleger: 'Wir haben die Befehle erhalten, mein Kommandant.'“

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