: Demo gegen Abtreibung
■ US-Präsident Bush unterstützt DemonstrantInnen
Washington (dpa/taz) - US-Präsident George Bush hat sich zum Hardliner in der Abtreibungsfrage gemausert. Bei einer Massenkundgebung von rund 200.000 AbtreibungsgegnerInnen appellierte er an die DemonstrantInnen, die Kampagne fortzusetzen. Abtreibungen seien „eine menschliche Tragödie“ und widersprächen „von Grund auf den Werten, die wir als Amerikaner in Ehren halten“. Die Demonstration richtete sich vor allem gegen ein Urteil des Obersten Gerichtshofes von 1973, das Amerikanerinnen das Wahlrecht für oder gegen ein Kind bis zum sechsten Monat der Schwangerschaft zugesteht.
„Eines Tages wird Ihre lebensrettende Botschaft jeden einzelnen Amerikaner erreicht haben“, rief Bush den DemonstrantInnen zu, die aus allen Teilen der USA nach Washington gekommen waren und am Fuße des Washington -Denkmals eine Art religiöses Massenpicknick veranstalteten. Die Teilnehmerzahl blieb jedoch weit unterhalb der Erwartungen der OrganisatorInnen. Sie hatten mit mindestens 300.000 DemonstrantInnen gerechnet, um die gleiche Teilnehmerzahl zu erreichen wie die „Bewegung für eine freie Entscheidung (der Frau)“. Bush hat seine Position in der Abtreibungsfrage mehrfach gewechselt. Zunächst ein Befürworter der Wahlfreiheit für die Frau, eignete er sich während des Präsidentschaftswahlkampfs immer mehr die Argumente der AbtreibungsgegnerInnen an. In jüngster Zeit hatte er eine eher gemäßigte Position vertreten, nachdem AbtreibungsbefürworterInnen bei Wahlen massiv unterstützt wurden und siegreich waren.
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