: SPD-Ost bremst am Potsdamer Platz
■ Spitzenkandidat Schwierzina will im Fall eines Wahlsiegs am 6. Mai neuen Zeitplan für die Bebauung
Ost-Berlin. Gegen den Senatsbeschluß, bereits Mitte Juni mit dem städtebaulichen Wettbewerb für den Potsdamer Platz zu beginnen, hat sich die Ostberliner SPD gewandt. Gemeinsam mit der Westberliner Bürgerinitiative „Perspektive Berlin“ erklärte der SPD-Spitzenkandidat für das Amt des Oberbürgermeisters, Tino Schwierzina, gestern, seine Partei begrüße den Willen des Senats, diesen Wettbewerb mit dem Magistrat gemeinsam auszuschreiben. Er halte es jedoch für unverantwortlich, die von Momper so genannte „Jahrhundertentscheidung“ ohne ausreichende Vorbereitungszeit zu treffen.
Im Falle seines Wahlsieges am 6.Mai würde der Magistrat Anfang September einen neuen Zeitplan für die Bebauung vorlegen. Zuvor sollte jedoch auf einem internationalen Symposium im Roten Rathaus ein gemeinsamer Wettbewerbsauftrag formuliert werden. Eine der entscheidenden Fragen sei, ob hier die „neue Mitte“ Berlins oder das Bindeglied zwischen dem historischen Stadtzentrum im Osten und der neuen City im Westteil entstehen solle.
Die Journalistin Lea Rosh sprach sich im Namen von „Perspektive Berlin“ dafür aus, die im künftigen Planungsgebiet liegenden historischen Orte bei der Ausschreibung besonders zu berücksichtigen. Grundsätzlich zeigten sich beide Seiten mit der Vorentscheidung zugunsten eines Dienstleistungszentrums einverstanden. Die Details des Daimler-Benz-Projekts betrachte man jedoch nicht als endgültig. Insbesondere setzen sich SPD-Ost und Bürgerinitiative West für das öffentliche Recht an Grund und Boden ein. Deshalb komme nur eine Vergabe in Pacht für maximal 99 Jahre in Frage.
dpa
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