Haarsträubendes Urteil

■ Betr.: E. Klaphecks Besprechung der Fernseh-Dokumentation „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ von Lea Rosh und Eberhard Jäckel

Beim Lesen von E. Klaphecks Besprechung dieser Dokumentation über Judenverfolgung und Kollaboration in Europa sträuben sich mir die Haare. Ihr Urteil lautet wahrhaftig: „langweilig“! Sie kann sich nicht „in das jeweilige Schicksal der (interviewten Jüdinnen und Juden, B.L.) hineinversetzen“, die erwünschte „emotionale Nähe“ mag sich nicht einstellen, sie vermißt die vibrierende „persönliche Identifikation“ anderer, wohl spannenderer Holocoust-Filme. Ja, Lea Rosh plaudert nicht locker mit Eberhard Jäckel im Clubsessel über die Judenvernichtung und wahrt auch im Gespräch mit den die Vernichtungslager überlebenden Jüdinnen und Juden einen Abstand, der diese Menschen mit ihrem Erleben so allein läßt, wie sie sind und uns keine falsche Nähe erlaubt. Und das ist gut so.

Birgit Lindberg, 2802 Ottersberg