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„Auf westafrikanische Art“

„...Auf der Fahrt nach Lagos kamen wir immer durch eine Stadt namens Sagamu, die den Fernlastfahrern als Ort zum Übernachten wohlbekannt war. In der Abenddämmerung trafen wir auf dem ganzen Weg auf weißgewandete Männer; sie hockten an Holzkohlefeuern, die in Sandgruben glühten. Um den Rand jeder Grube reckte sich eine Reihe langer Fleischspieße wigwamartig himmelwärts. Das Fleisch daran garte, während die Zuschauenden warteten, kaum sichtbar in dem flackernden Licht winziger Paraffinlampen auf jeder Bude und jeder Veranda. Sie machten Suya, am Spieß gebratenes Fleisch...„*

Akwe Amosu erinnert sich an ihre Kindheit in Nigeria. Sie erzählt nicht nur von Suya, sie schwärmt auch von Passionsfrüchten, Pitangakirschen, Papayas, kleinen süßen Bananen, so ganz anders als unsere „mehligen Imitationen“, Puff-puffs oder akara, gebratenen Bohnenküchlein, Popcorn und anderen Leckereien wie dem Kokoskonfekt ihrer Lieblingstante. Suya

Das Originalrezept schreibt Ziegenfleisch oder Rindfleisch vor, als Alternative geht auch Hühnerfleisch. Also das Fleisch in dünne Streifen schneiden. Nun nach Belieben (mit Kaffeemühle oder Mörser) eine feingemahlene Gewürzmischung herstellen aus Erdnüssen (ca. 250 g auf ein Pfund Fleisch), getrocknetem, rotem Pfeffer (sehr scharf), getrockneter Ingwerwurzel, Nelken, schwarzem Pfeffer, Salz, Koriandersamen.

Das Fleisch mit dieser Mischung (Vorsicht, sehr scharf) bestreuen (am besten ein paar Stunden vor dem Kochen). Die Fleischstücke aufspießen, mit Erdnußöl beträufeln und auf einem Holzkohlefeuer braten. Die Spieße sollen nicht zu nah beieinanderliegen und das Feuer nicht zu heiß sein, sonst verbrennt die Gewürzmischung. Kokoskonfekt

Das Innere einer Kokosnuß, gerieben, 2 Tl frischer Ingwer, sehr fein geschabt, 600 g Zucker, halb weiß, halb braun, und 90-100 ml Wasser zusammen in einen Topf geben und rasch kochen, bis die Mischung zu einem weichen Ball wird, wenn man sie in kaltes Wasser wirft. Dann sehr schnell klecksweise auf gefettete Platten geben und hart werden lassen.

* Akwe Amosu war früher bei der Zeitschrift 'West Africa‘ beschäftigt. Sie ist eine der Autorinnen des ganz anderen, feministischen Kochbuchs Aus aller Frauen Länder . Gerichte, Gelüste, Geschichten, herausgegeben von Sue O'Sullivan im Orlanda-Frauenverlag, 1989.

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