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Senat beschloß Stelzen-Autobahn

■ Nur Umweltsenatorin enthielt sich / Fertigstellung bis 1999, Bund soll zahlen

Nur die Umweltsenatorin enthielt sich, als gestern der Senat den Plänen des Bau- und Verkehrssenators Kunick zustimmte, die Neuenlander Heerstraße mit einer Autobahn auf Stelzen zu entlasten (vgl. taz vom 5.6.). Henning Scherf, der den USA -reisenden Senatspräsidenten Wedemeier vertritt, ging gestern selbst vor die Presse. „Der Fortbestand des Bremer Hafens“ sei in Gefahr, wenn mit der Planung nicht sofort begonnen werde. „Wenn nicht Arbeitsplätze in Gefahr geraten sollen, ist kein Aufschub mehr möglich“, verteidigte

Scherf Kunicks Beton-Konzept.

Das sieht im ersten Bauabschnitt eine Stelzenautobahn parallel zur Neuenlander Straße am Flughafen vorbei bis zum Großmarkt vor (geplante Fertigstellung 1999). Im zweiten Schritt soll die neue Autobahn dann bis zur Hansalinie in Brinkum verlängert werden. Die Kosten dieser „Variante A“ von insgesamt 525 Millionen Mark soll der Bund übernehmen. „Auch deswegen ist Eile geboten“, sagte Kunick, der fürchtet, daß die Bundesmittel sonst statt in Bremen in Leipzig und Dresden verbaut werden.

Gegen die „Stelzenversion“ hat inzwischen der Vorsitzende der SPD-Landeskommission für Stadtentwicklung und Verkehr, Hans-Dieter Kahrs, „nachdrücklich“ protestiert. Die grüne Verkehrsexpertin Irmgard Jahnke bezeichnete sie als „katastrophale Fehlentscheidung“ und kritisierte, daß die „Nullvariante“ mit gleichzeitigem Ausbau des ÖPNV nicht geprüft worden sei. Die FDP sprach sich dagegen für die doppelt so teure Variante B aus, die auch noch eine Untertunnelung des Flughafens einschließt.

Ase

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