: „Alopecia Areata - ein haariges Problem“
■ Ein ungelöstes und belastendes Problem
Vor 1 1/2 Jahen schlossen sich einige Frauen - aufgrund eines Beitrages einer Betroffenen in „Buten und Binnen“ zusammen, die ein „haariges“ Problem verbindet: alopecia areata kreisrunder oder totaler Haarausfall. Dieser beginnt mit plötzlich einsetzendem Haarverlust von münz-bis handtellergroßen Flächen. Bei manchen Frauen führt das zum Verlust aller Kopfhaare'Augenbrauen, Wimpern, bis hin zur gesamten Körperbehaarung. Über die Ursachen dieses Haarausfalles streiten sich bisher die Gelehrten. Lassen sich aufgrund bestimmter Untersuchungen und Analysen die bislang in Frage kommenden Ursachen wie z.B. Nervenerkrankungen, Schilddrüsenfehlfunnktionen, Hormonstörungen, Mangelerscheinungen (Eisen, Magnesium, Calcium etc.) nicht bestätigen, sucht mensch die Ursachen im Bereich der Psyche. Schwere seelische Belastungen wie der Tod nahestehender Personen, Beziehungskrisen, Schockerlebnisse, Identitätsprobleme, könnten eine Rolle spielen. Außerdem gibt es Vermutungen, daß es sich um eine Auto-Immun-Erkrankung“ handeln könnte, bei der sich Antikörper gegen körpereigene Substanzen bilden.
Seit Jahren werden die unterschiedlichsten, häufig sehr schmerzhaften und unangenehmen, Therapien auf vielfältige Weise ohne dauerhaften Erfolg praktiziert.
Da nicht alle Krankenkassen ohne weiteres bereit sind, die Kosten dafür zu übernehmen, entstehen für die Betroffenen unter Umstnden hohe finanzielle Belastungen.
Diejenigen Frauen, die wirklich darauf angewiesen sind, ihren kahlen Kopf unter einer Perücke zu verbergen, werden oft zusäätzlich zu den seelischen Belastunngen noch finanziell belastet, weil die meisten Krankenkassen nur einen bestimmten Betrag erstatten, der in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten steht. Die Frauen haben oft die Erfahrung gemacht, in ihrer Rolle als Frau abgelehnt zu werden. Sie entwickeln Hemmungen und Schamgefühle - in der Öffentlichkeit, im beruflichen Leben, sowie Freunden und selbst nächsten Angehörigen gegenüber. Sie ziehen sich aus Unsicherheit und dem Gefühl des Abgelehntwerdens immer mehr zurück. In der Selbsthilfegruppe haben sie die Möglichkeit, angstfrei in offenen und intensiven Gesprächen zu lernen, mit ihrem Problem umzugehen.
Wer ähnlich oder in gleicher Weise betroffen ist und dazu kommen möchte, kann sich beim Bremer Gesundheitsladen in der Braunschweiger Str. 4 oder unter der Tel.-Nr. 49 88 634 melden.
Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an : taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.
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