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Expertentagung zu C-Waffen

Munster (ap) - Eine internationale Expertentagung über die Erkennung und Vernichtung von chemischen Waffen hat am Donnerstag in Munster südlich von Hamburg begonnen. Rund 100 Fachleute aus 54 Ländern wurden von der Genfer Konferenz über ein Verbot der Massenvernichtungsmittel in den Heideort geflogen. Auf Einladung der Bundesregierung wollen sie sich über die dortige Verbrennungsanlage der Bundeswehr und Techniken zur Überprüfung chemischer Waffen informieren. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte, mit der Tagung sollten die Genfer Verhandlungen einen entscheidenden Schritt vorangebracht werden. Die technische überprüfung (Verifikation) eines Abkommens sei die „Gretchenfrage“.

Die Bundesrepublik sei führend in der Technik der Erkennung, Überprüfung und Vernichtung chemischer Waffen. Ein entscheidender Fortschritt sei damit gemacht worden, daß es mittlerweile nicht mehr nötig sei, die Munition zu öffnen, um zu sagen, ob sie chemische Kampfstoffe enthalte. Den Diplomaten würden bei der zweitägigen Konferenz die Geräte erklärt und auf dem Truppenübungsplatz in Munster auch praktisch vorgeführt.

Die Bundeswehr verbrennt in dem Erholungsgebiet Kampfgase aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Die USA wollen im Sommer ihre chemischen Waffen aus Rheinland-Pfalz abziehen und im Pazifik vernichten. Es verzögert sich jedoch die Wiederinbetriebnahme der Verbrennungsanlage.

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