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Für Gianna Nannini und die Fledermaus: Gute Nacht!

Wieder einmal ist die Sonne glutrot in den Gardasee versunken. Wieder einmal sind wir ungeküßt ins Bett gegangen. Wir fragen uns allmählich, ob wir wirklich nur hier sind, um für die taz zu berichten!

Also, zum Thema, liebe Leser, oder LeserInnen, wie ihr das immer so schön schreibt. Belgien gegen Uruguay: Die Südamerikaner sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Schon ihr zweites Spiel ohne rote Karte! Auch das Toreschießen scheinen sie komplett verlernt zu haben.

Nur der Anhang der Urus konnte durch frenetisch geschwenkte Totenkopf- und Che-Guevara-Fahnen Punkte für sich verbuchen. Doch angesichts der schon vor dem Spiel bereitgeleg ten Feuerwehrschläuche, die alsbald in die Richtung der Jubelnden gedreht wurden, fühlten sich die südamerikanischen Fans wie zu Hause und rollten ihre Flaggen wieder ein.

Die belgischen Schlachtenbummler hatten da weniger Probleme. Glückstrunken feierten sie den gelungenen Konterfußball ihrer Mannschaft - keiner hatte ihnen erzählt, daß das Bier im Stadion alkoholfrei war!

Doch wie jeden Abend wurde die Stimmung in der Halbzeitpause empfindlich getrübt, als Gianna Nannini mit der offiziellen WM-Hymne über die Anzeigentafel flimmerte. Mittlerweile haben wir herausgefunden, daß die FIFA diesen Begräbnismarsch eigens dafür komponieren ließ, um gegebenenfalls den größten Hexenkessel wieder auf eine für sie angemessene Raumtemperatur zu senken.

Auch für unsere kleinen Fußballfreunde gibt es etwas aufregendes zu berichten: Eine Fledermaus hatte sich ins Stadion verirrt. Ihr Radarsystem, welches es diesen Tieren ermöglicht, sich auch bei völliger Finsternis problemlos zu orientieren, wurde durch das Flutlicht stark beeinträchtigt.

Deshalb mußte die Fledermaus schließlich unter dem Dach der Arena schlafen. Gute Nacht!

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