: Do-It-Yourself-Schule
■ Gesamtschule Mitte: SchülerInnen und LehrerInnen renovieren gemeinsam
An der Gesamtschule Mitte in der Hemelingerstraße tat sich in den letzten Tagen Schuluntypisches: Die Schüler werkelten auf dem Schulhof, um, wie sie auf der Abschlußfete gestern präsentierten, eine Quarter-Pipe für Skateboard-Fahrer zu bauen. Und im Schulgebäude strichen LehrerInnen im Blaumann die Wände und SchülerInnen liefen mit Latte und Hammer durch das Treppenhaus: Für alle aus den Jahrgängen fünf
bis sieben war „Werkstattwo che“.
An der GSM, wo Tagesprojekte und Arbeitsgruppen üblicher Bestandteil des Unterrichts sind, sollte eine unübliche „Projektwoche“ stattfinden: „Wir wollten, daß sich in dieser Woche die Schüler nicht nur mit sich selber, mit Tanz und Theater beschäftigen, sondern wir wollten etwas für die Schule tun“, meinte eine Lehrerin. So gab es neben den üb
lichen Video- oder Musikgruppen auch andere Projektgruppen. Vom einfachen Wändestreichen bis zur phantasievollen Wandmalerei ging die Arbeit der Räume-AG's. In einen Klassenraum entstand ein Hochbett zur Pausenerholung. Auf dem Schulhof wurden Bänke aufgestellt. Renovieren, Umräumen, Neugestalten, den Schülern hat die „mal ganz andere“ Arbeit Spaß gemacht, trotz der Anstrengungen, wie „einen ganzen Tag auf der Leiter Wandmalen“.
An einer Schule mit projektnahem Unterricht eine projektnähere Werkstattwoche? Gelernt wurde jedenfalls genug: vom Anfassen eines Hammers bis zum „Behördenkrieg“, so ein Lehrer. Denn die Art der Schulverschönerungen („Skateboard-Bahn“) ging der Behörde gegen den Strich.
Finanziert wird die Werkstattwoche allein vom Förderverein der Schule, also im Grunde von Elternspenden. Ein Lehrer: „Der Schuletat reicht nicht einmal für die Grundausstattung
-geschweige denn für Projektwochen.“
fried
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