: Hafenstraße: Zeugen sahen keine Gewalt
Hamburg (ap) - Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ist gestern der Prozeß um die Räumungsklage gegen die Mieter der Hafenstraße fortgesetzt worden. Die Zuschauer wurden beim Betreten des Gerichtes kontrolliert. Übereinstimmend erklärten Zeugen, die der Verein Hafenstraße aufgerufen hatte, bei der Räumung am 26. Mai 1989 seien keine Gewalttaten begangen worden. Nach Aussagen von Polizisten vor Gericht sollen an jenem Tage aus dem Haus Nr. 116 Steine geflogen und Leuchtspurmunition abgefeuert worden sein.
Der als Zeuge aufgerufene Rechtsanwalt Jens Waßmann sagte: „Ich habe nichts gesehen, weder aus den Häusern heraus, noch von den Leuten auf der Straße. Im Gegenteil, von Seiten des Senats sollte die Situation hochgekocht werden.“ Auch der Fotograf Günter Zint gab zu Protokoll, die Polizei habe an diesem Tag die Auseinandersetzung gesucht und mit Wasserwerfern Bewohner auf dem Dach bespritzt. Durch zerbrochene Fensterscheiben hindurch sei ein Haus unter Wasser gesetzt worden.
Gegenstand des Zivilverfahrens vor dem Landgericht Hamburg ist die Räumungsklage der Hafenrand GmbH gegen den Verein Hafenstraße. Es geht dabei um die Frage, ob aus den Häusern heraus Gewalttaten begangen wurden und in wie weit der Verein Hafenstraße als Verwalter und Vermieter der Häuser dafür verantwortlich gemacht werden kann.
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