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Sesimbra verabscheut Le Pen und Konsorten

Lissabon (dpa/taz) - In dem portugiesischen Fischerdorf Sesimbra bei Lissabon ist Jean-Marie Le Pen ein nicht gern gesehener Gast. Mit einem 13 Meter langen Spruchband „Le Pen, Nazi, Go Home“ empfingen die Einwohner den Chef der französischen „Nationalen Front“. Bis zum 5.Juli wollen die Ultrarechten der Europaparlamentsfraktion in dem Küstenstädtchen tagen. Neben Le Pen werden der Ex-Chef der Republikaner, Franz Schönhuber, sowie weitere 15 Abgeordnete aus Frankreich, der Bundesrepublik und Belgien erwartet.

Das Treffen nervt nicht nur die Fischer von Sesimbra. Quer durch alle Schichten hatte sich eine Art Volksfront gegen die rechten Eindringlinge aus dem Ausland gebildet. Alle im Lissaboner Parlament vertretenen Parteien verlangten in einer gemeinsamen Resolution, Le Pen zur „persona non grata“ zu erklären. Er trete für Rassismus, Fremdenhaß und Antisemitismus ein. Der Inhaber des Tagungshotels „Do Mar“, ein Iraker, ist dem geharnischten Protest der Hotelgewerkschaft ausgesetzt. Etwa die Hälfte der vierzig von den rechtsextremen Abgeordneten gebuchten Zimmer ist bereits mit Bodyguards belegt.

Der kommunistische Bürgermeister Sesimbras hat vorsorglich Polizeiverstärkung angefordert. Nun befürchtet er eine Invasion militanter Skinheads, die den Frieden in der Stadt den Garaus bereiten könnten.

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