: Wasserstoff im Überseemuseum
■ Von der BremTec wanderte die Wasserstoff-Ausstellung in die Ecke hinter dem Wald
Vorbei an den heimischen Tieren, an Schautafeln und kästen, die das Ökosystem Wald didaktisch vorführen, gelangt man in die knifflige Welt der Energieforschung. Gleich hinter der „Abteilung Wald“ ist im Überseemuseum die Wanderausstellung „Solarer Wasserstoff - Energieträger der Zukunft“ aufgebaut. Verzwickte Grafiken, Statistiken, Aufrisse von Motoren, Kraftwerken und Großanlagen sollen zeigen: Wasserstoff, solar oder per Windkraft erzeugt, ist der Energieträger der Zukunft. Zusammengestellt wurde die Ausstellung von der Deutschen Forschungsanstalt für Luft und Raumfahrt (DLR), dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstofforschung (ZSW) und dem baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie anläß
lich der ersten deutschen Tagungen zur Wasserstoffenergietechnik 1987 und '89. Schon im vergangenen Jahr sollte die Ausstellung in Bremen gezeigt werden - auf Initiative der „Arbeitsgruppe Wasserstoff“, die in Bremen die politische Diskussion des Energiekonzeptes Wasserstoffes anstoßen wollte und die zunächst nur die Erstellung eines Gutachtens sowie eine halbherzige und folgenlose Debatte in der Bürgerschaft erreichte. Immerhin war die Ausstellung jetzt auf der BremTec, in angemessen technologischem Umfeld, zu sehen und steht nun (noch bis 21.7.) im Überseemuseum. Dem Laien erschließt sich diese Forschungswelt jedoch nur schwer.
Auf einer der Tafeln präsentieren sich die Motoren dieser Forschung: AEG, Bayer Leverkusen, BMW, das EVU Bayern
werk, Daimler-Benz, Dornier, die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung angewandter Forschung, Gesamthochschule Kassel, Hoechst, Howaldtswerke-Deutsche Werft, Kernforschungsanlage Jülich, Lurgi, Max-Planck-Gesellschaft, MBB, Messer Griesheim, Ruhrgas, Siemens, TU Darmstadt, TU HH-Harburg, Universitäten in Oldenburg, Hamburg, Dortmund, Bonn, Karlsruhe u.v.m.
Wasserstofforschung - ein Spielfeld der Atomlobby? Nach Auskunft von Fachleuten angeblich nicht: Atomstrom ist nur eine von vielen, und auf den zahlreichen Schaubildern nur der Vollständigkeit halber genannte Möglichkeit zur Herstellung von Wasserstoff. Der pinkfarbene Schaubildbalken „Kernenergie“ darf also ruhig vernachlässigt werden. r
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