„Heranrasende Gleisbautrupps“

■ Ein tierischer Konter von West-Berlins Bausenator Nagel

DOKUMENTATION

Was Füchse, Hasen und Schnecken mit dem S-Bahnbau zu tun haben, erläuterte jetzt Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) auf eine Anfrage des AL-Abgeordneten Cramer.

Anfrage des Abgeordneten Michael Cramer (AL) zur „Wiederherstellung der Verkehrswege in Berlin“:

„Angesichts der Tätigkeit in Personalunion von Staatssekretär Görler und dem Persönlichen Referenten F. insbesondere nachdem die Deutsche Reichsbahn termingerecht zum 2. Juli die Baumaßnahmen für den durchgehenden S -Bahnbetrieb am Bahnhof Friedrichstraße beenden wird - frage ich den Senat, ob er mit dieser Ämterverquickung die Übertragung des Transrapidtempos im Gleisbau von Berlin (Ost) nach Berlin (West) oder das Schneckentempo von BVG und Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen von Berlin (West) nach (Berlin (Ost) beabsichtigt.“

Antwort des Senators für Bau- und Wohnungswesens, Wolfgang Nagel:

„Ein persönlicher Referent mit dem genannten Namen ist dem Senat nicht bekannt. Richtig und aus Presse, Funk und Fernsehen bekannt ist, daß der Staatssekretär und der Planungsreferent der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen mit großem Erfolg als stellvertretende Stadträte für den Magistrat von Berlin (Ost) tätig sind.

Ein Gleisbau im Transrapid-Tempo von rund 400 Kilometern pro Stunde ist dem Senat auch von der schnellen Deutschen Reichsbahn nicht bekannt. Es ist auch nicht beabsichtigt, dieses Gleisbau-Tempo, so es möglich ist, in Berlin (West) anzuwenden. Dies wäre weder stadtverträglich noch ökologisch vertretbar, denn Füchse und schnelle Hasen hätten kaum eine Chance, den heranrasenden Gleisbautrupps zu entkommen. Der Senat würde es sich als einen Erfolg anrechnen, zu einer Abkehr von einer angeblichen derartigen Praxis in Berlin (Ost) beizutragen. (...) Abschließend weist der Senat mit Bedauern darauf hin, daß bei dem Tempo der durchzuführenden Gleisbauarbeiten die Gefährdung von Leben und Gesundheit etwaiger an der Gleisbautrasse in ökologischen Nischen wohnender Schnecken nicht immer ausgeschlossen werden kann.“