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Boom im norddeutschen Luftverkehr

■ Rekordjahr '89 auch auf dem Hamburger Flughafen / Über sechs Millionen Passagiere

Nicht nur in Bremen, auch in der Nachbarstadt Hamburg boomt der Flugverkehr. 1989 stieg der Umsatz in Hamburg -Fuhlsbüttel erstmals über 200 Millionen Mark, teilte Flughafendirektor Claus Lau in der Bilanzpressekonferenz mit. 138.000 Flugbewegungen auf dem innerstädtischen Rollfeld erzeugten allerdings für die Ohren der AnwohnerInnen einen „hohen Lästigkeitsgrad“, wie Lau es ausdrückte.

Dabei wurden die Donnervögel im Durchschnitt immer leerer. Zwar stieg die Zahl der Fluggäste um 5,9 Prozent auf 6,3 Mil

lionen (in Bremen waren es 1989 eine Million Passagiere), die Zahl der Starts und Landungen stieg aber sogar um 15,1 Prozent. 75 Prozent aller Fluggäste waren Geschäftsleute.

Die deutsche Vereinigung bringt für das Hamburger Flughafen -Geschäft in erster Linie Risiken: Berlin hat jetzt zwei Großflughäfen, Rollfelder der Nationalen Volksarmee werden frei. Allerdings steht der Bau eines Großflughafens zwischen Hamburg und Berlin noch in den Sternen. Der Bau könnte frühestens in 15 bis 20 Jahren fertig sein, rech

net Lau. Bis dahin haben sich die 400 Millionen Mark, die bis 1993 in Fuhlsbüttel noch in neue Terminals und Flugsteige gesteckt werden, längst amortisiert - jedenfalls bei der vorhergesagten Verdoppelung der Fluggast-Zahlen bis zur Jahrtausendwende.

Bis dahin rechnet die Hamburger Flughafengesellschaft (zu 64 Prozent im städtischen Besitz) auch mit der Fertigstellung der „Osttangente“, mit der Fuhlsbüttel direkt an die Autobahn aus Richtung Hannover, Bremen und Kiel angeschlossen werden soll.

Kai Fabig

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