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Berliner Reps fechten die Schönhuber-Wahl an

West-Berlin. Die Westberliner Reps wollen gemeinsam mit dem bayerischen Landesvorstand der „Republikaner“ die Wahl von Franz Schönhuber zum Bundesvorsitzenden anfechten. Das erklärte gestern der Pressesprecher der Partei, Thorsten Thaler. Schönhuber war am vergangenen Sonntag auf dem Bundesparteitag in Ruhsdorf (Niederbayern) mit 376 zu 179 Stimmen wiedergewählt worden. Nach tumultartigen Szenen wurden während der Wahl des beisitzenden Vorstandes plötzlich 563 Stimmen gezäht, obwohl nur 492 stimmberechtigte Delegierte anwesend waren. Offenbar hatten auch Gäste mit abgestimmt. Der Landesvorsitzende der Berliner Reps, Pagel, hält deshalb die Interimsvorsitzende Johanna Grund für die rechtmäßige Chefin der Partei. Da wegen der eingetretenen Beschlußunfähigkeit die Wahl der Beisitzer nicht mehr vorgenommen werden konnte, bleibe der alte Vorstand solange im Amt, bis der neue komplettiert sei. Das Abstimmungsverhalten der Berliner Delegierten, die „wegen des kurzfristigen Termins“ nur zur Hälfte anreisten, ist nach Angaben von Thaler „widersprüchlich“ gewesen. Von den 45 angereisten Delegierten hätte eine knappe Mehrheit gegen Schönhuber gestimmt. Thaler erklärte, daß sich die Berliner Reps nun bei der Anfechtung der Wahl mit den bayerischen Reps koordinieren wollten. Zunächst werde man Beschwerde beim Parteischiedsgericht einlegen.

ccm

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