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Weserkraft: Siemens setzt auf Wedemeier

■ Appell vor Stadtwerke-Aufsichtsratssitzung: Bau „mit vorgeschobenen Argumenten“ sabotiert

Wenn Klaus Wedemeier heute in seiner Eigenschaft als Vorsitzender die Sitzung des Aufsichtsrats der Stadtwerke eröffnet, werden sich in seinen Akten zwei Schriftsstücke befinden: Ein Beschluß des SPD-Unterbezirks Ost zur Neubesetzung eines vakanten Vorstandsposten und ein Brief des Weserkraftwerk-Konsortiums.

Wie der Koordinator der Weserkraftwerk-Bauherren Siemens, Voith und WKB, der Heidenheimer Ingenieur Rolf Mattern gestern erklärte, haben die beteiligten Unternehmen am

Dienstag noch einen Vorstoß unternommen, um Wedemeier von der „völligen Unsachlichkeit“ zu überzeugen, mit der das Wasser-und Schiffahrtsamt (WSA) derzeit versucht, das Projekt im letzten Moment zu kippen.

Obwohl alle Experten die Bedenken von WSA-Amtsleiter Jan Dierksen als „lösbar“ bezeichneten, habe Dierksen ein vereinbartes Fachgespräch kurzerhand und ohne Begründung abgesagt. Die Investoren wollen jetzt bei Dierksens Bonner Vorgesetzten intervenieren, um den starrsinnigen Beamten zurückpfeifen zu lassen.

Anstandslos wird dagegen die umstrittene Haus-Berufung von des bisherigen Abteilungsleiters Fritz Sehring zum neuen Stadtwerke-Vorstandsmitglied über die Bühne gehen. Ein Antrag im SPD-Unterbezirk Ost, die Stelle öffentlich auszuschreiben, scheiterte am Dienstag abend. Mit dem Argument „Wir können den Statdtwerken doch nicht vorschreiben, wie sie ihre Spitzenpositionen besetzt“ hatte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Manfred Fluß die Mehrheit der 165 anwesenden Genossen überzeugt.

K.S.

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