„Keine Unterwerfung“!

■ DDR-Akademiepräsident Heiner Müller erklärt sich

Berlin (dpa) - Heiner Müller, neugewählter Präsident der Akademie der Künste der DDR, sieht es als eine Dauerbeschäftigung der nächsten Monate „die Geschichte von Anpassung und Widerstand“ aufzuarbeiten. Mehr als einmal habe es den Fall gegeben, daß Persönlichkeiten wie Christa Wolf nur dann in die Akademie gewählt werden konnten, wenn andere als Beigabe ebenfalls aufgenommen wurden, meinte Müller am Dienstag vor Journalisten. Auf die Frage, was ihn bewogen habe, das Amt des Präsidenten zu übernehmen, antwortete der Theatermann: „Ich weiß, daß wir uns in einer Schlammschlacht befinden. Vieles spricht dagegen, daß ich es übernommen habe. Aber irgendwann fehlten mir die Argumente, dies nicht zu tun.“

Müller wandte sich vehement gegen eine „Unterwerfung“ der DDR-Kultur. „Was hier abläuft, ist ja keine Vereinigung, sondern eine Unterwerfung, und dagegen wollen wir uns wehren“.

Siehe Kommentar Seite 10